2 months in Amsterdam

GER: Langsam habe ich mich hier eingelebt. Die ersten Wochen hier fühlten sich eher an wie ein Feriencamp für Jugendliche. Ist zwar alles schön und lustig, aber nach 2 Wochen ist dann auch genug und man freut sich auf zu Hause. Auf seine gewohnte Umgebung, auf sein eigenes Bett und darauf den Leuten zu Hause erzählen zu können, was man so spannendes erlebt hat.
Ich kann so schnell leider nicht zurück, ich bin ja nicht ausschließlich nur zum Spaß hier, sondern muss auch studieren. Und das knapp 6 Monate lang. 

Ich hatte anfangs Probleme mich in meinem Zimmer wohl zu fühlen. Die Wände waren irgendwie schmutzig und auf dem Boden klebt ein Kaugummi, den ich nicht mehr abbekomme. Ich hab mich so geekelt, dass ich eines Tages spontan mit dem Fahrrad zu Ikea gefahren bin, weil ich einen Teppich haben wollte, um das zu verdecken. Einen fast 2m breiten Teppich bekommst du dort schon für ca. 15€. Als ich vor dem Regal stand musste ich dann leider feststellen, dass ich mit dem Fahrrad gar nicht in der Lage bin, diesen riesigen Teppich nach Hause zu transportieren. (LOL) Hätte ich vorher mal nachgedacht. Dreckige Stellen an den Wänden hab ich jetzt mit Geschenkpapier überklebt und jetzt gehts einigermaßen.

Seit ich in Holland lebe, habe ich keine 1 und 2-Cent Stücke mehr gesehen. Hier werden an der Kasse die Preise immer auf volle 5 Cent gerundet. Ich hab die Angewohnheit an der Kasse wie eine Oma immer mein Kleingeld zusammen zukramen und alles so gut es geht passend zu bezahlen, damit ich sich das Münzgeld nicht ansammelt. Anfangs als ich das hier noch nicht wusste, wurde ich schief angeguckt. In Deutschland war ich selbst mal Kassieren und musste penibel darauf bestehen, dass der Kunde die 2 Cent Rückgeld annimmt, auch wenn er sie eigentlich nicht haben wollte.

Was ich auch gerlernt hab ist spontan zu sein und versuchen möglichst immer das Beste aus dem Tag zu machen. Auch wenn die Pläne vielleicht anfangs erstmal nicht besonders vielversprechend oder aufregend klingen. Manchmal ergeben sich daraus die besten Geschichten. Eine Freundin wollte mit mir einfach nur nen Kaffee trinken gehen. Die Story endete damit, dass wir über gefährliche Zäune geklettert sind und ich fast in einen Fluss gefallen wäre, weil wir auf ein Privatgrundstück gelangen wollten.

Ich habe 3 Zahnbürsten aus Deutschland mitgebracht. Das heißt alle 2 Monate wechsle ich die Zahnbürste. Heute ist die erste Zahnbürste fällig und landet im Müll. 2 weitere Zahnbürsten noch…



ENG: The first few weeks in Amsterdam felt like a summer camp. Everything was fun and cool, but after 2 weeks you’re already thinking it’s enough and you look forward to returning home. To get back to familiar surroundings, your own bed and to share your experiences with people at home. But unfortunately it’s not a camp. I’m not here to just have fun; I’m here to study for 6 months. 

At the beginning I had problems feeling comfortable in my room because the walls were dirty and there was old chewing gum stuck on the ground. I felt so disgusted that I spontaneously went to Ikea to buy a carpet. They have really nice and cheap carpets there but while standing in front of them I realized that I wasn’t able to transport a 2m wide carpet by bike back home. (FAIL!) Anyway, I used wrapping paper to hide the dirty spots on the walls and now my room feels a lot better. 

Since I’ve lived in Holland I haven’t seen any 1 or 2-cent pieces anymore, because the shops always round to the 5 Cent. I have a habit of giving the exact amount in payment, no matter how long it takes at the cash desk, so I can get rid of all my spare change. The first time I did this at the supermarket here, everyone looked at me strangely. In Germany the cashier insists that the customer takes the change, even when it’s just 2 cents and the customer actually doesn’t want it. 

Something else I’ve already learnt here is to be spontaneous and always try to make the best of your day, even if the plans seem to sound boring at first. Sometimes these moments can end up in a really great story. One day a friend of mine asked me to go for a coffee. We ended up climbing over some dangerous fences and I almost fell in a canal as we tried to enter a private property! 

I brought 3 toothbrushes from Germany here, so I can replace my toothbrush every 2 months. Today it’s time to throw the first toothbrush away, only 2 more toothbrushes to enjoy…